Workshop zum Thema “Politik, rechtliche Regulierung und Management des Sorten- und Saatgutwesens” fand erfolgreich statt

Das Deutsch-Mongolische Kooperationsprojekt „Nachhaltige Landwirtschaft“ organisierte ein 2‑tägiges Seminar zum Thema „Politik, rechtliche Regulierung und Management des Sorten- und Saatgutwesens“ beim Ministerium für Industrie und Landwirtschaft (MIL) in Ulan Bator am 19. und 20. November 2014. An dem Seminar nahmen insgesamt 49 Personen teil, die weitgehend vom MIL nominiert wurden und überwiegend Behörden und Forschungseinrichtungen, die in den Bereichen Pflanzenzüchtung und Saatgutvermehrung tätig sind, vertraten. Der Teilnehmerkreis umfasste das gesamte Stakeholder-Spektrum des Sorten- und Saatgutwesens auf nationaler Ebene und schloss Vertreter von Landwirtschaftsämtern in 10 Aimags, landwirtschaftliche Unternehmer und Mitarbeiter eines Kartoffelzüchtungsprogrammes ein. Aus Deutschland nahmen mit Herrn Dr. Hermann Freudenstein vom Bundessortenamt und Herrn Dieter Rücker vom Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter zwei Experten mit Präsentationen teil. Die Veranstaltung wurde von Dr. B. Erdenebolor, Kurzzeitexperte für Farmmanagement, moderiert.

Das Ziel des zweitägigen Seminars, einen Anstoß zur Initiierung eines agrarpolitischen Dialoges zur Verbesserung des Sorten- und Saatgutwesens in der Mongolei im Einklang mit international bewährten Regelungen und Praktiken zu geben, widerspiegelte sich in dessen Gestaltung. Am ersten Tag informierten sich die Teilnehmer durch Präsentationen von mongolischen und deutschen Experten ausführlich über den aktuellen Stand des Sorten- und Saatgutwesens in der Mongolei sowie Regelungen und Verfahren der Sortenzulassung, des Sortenschutzes und die Zertifizierung und den Verkehr mit Saatgut in Deutschland im Vergleich zu den Regelungen und Verfahren in der Mongolei. Diese Inputs lieferten die Grundlagen und den nötigen Impuls zu einer intensiven Diskussion über mögliche Maßnahmen und politisch-rechtliche Reformen am zweiten Tag. Somit setzte die Veranstaltung einerseits auf Wissens- und Informationstransfer und ermöglichte andererseits den Meinungsaustausch nationaler und regionaler Akteure durch einen teilnehmerorientierten Ansatz.

Die aus dem Seminar resultierenden agrarpolitischen Empfehlungen zur Verbesserung des Sorten- und Saatgutwesens in der Mongolei konzentrieren sich auf die folgenden Themenbereiche:

  1. Verbesserung der gesetzlichen Grundlagen
  2. Stärkung der institutionellen Struktur
  3. Verbesserung der Finanzierung der Pflanzenzüchtung
  4. Qualifizierung des Personals
  5. Schutz der Saatgutverbraucher
  6. Etablierung eines Saatgutvertriebssystems

Die Veranstaltung wurde sowohl von den Teilnehmern als auch von den Organisatoren positiv bewertet. Dazu trugen die hohe Relevanz des ausgewählten Themas für den Ackerbaubereich, die professionellen Beiträge der deutschen Experten sowie die optimale Zusammensetzung der Teilnehmer maßgeblich bei.

Aufgrund des erfolgreichen Ablaufes und der positiven Resonanz des Seminars beim MIL und sonstigen Akteuren im Ackerbaubereich wird dem Deutsch-Mongolischen Kooperationsprojekt „Nachhaltige Landwirtschaft“ geraten, das Thema Sorten und Saatgut mit als Schwerpunkt in das Projekt aufzunehmen. Zu möglichen Ansätzen zur Fortsetzung von Aktivitäten in diesem speziellen Bereich zählen Förderung von Know-how-Transfer, Beratung des MIL bei der Erneuerung der gesetzlichen Grundlagen zur Sortenzulassung, zum Sortenschutz sowie zur Zertifizierung und zum Verkehr mit Saatgut, gemeinsame Veröffentlichung eines Sortenkataloges mit dem MIL und Demonstration der Verfahren der Wertprüfung und/oder DUS-Prüfung mit Einsatz von deutschen Experten, ggf. in Kombination mit praxisorientierten Schulungen zur Sortenprüfung.

Zurück